Mit doppelter Geschwindigkeit

Professor Herrmann Mayer von der Uni Tübingen wurde vom IHK-Institut für Wissensmanagement und Wissenstransfer (IHK-IWW) ausgezeichnet. Für die von ihm und seinem Wissenschaftler-Team entwickelten Partikel wurde ihm die Urkunde für exzellenten Technologietransfer verliehen.

Gemeinsam mit dem Ammerbucher Unternehmen Dr. A. Maisch GmbH wurden diese Partikel entwickelt, um Flüssigkeitsgemische zu trennen und zu untersuchen. Ein großer Bedarf für solche Trennungen besteht beispielsweise in der Pharmazie. Fachbegriff dafür ist die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, kurz HPLC. „HPLC stellt die heute am weitesten verbreitete Trennmethode in der Analytik dar“, weiß der habilitierte Chemiker Mayer.

Die Funktionsweise ähnelt dem Spiel mit Wasser im Sandkasten. Wasser durchdringt den Sand. Gleichzeitig werden Schmutzpartikel zurückgehalten. Dieses Prinzip funktioniert auch bei der Trennung von Flüssigkeiten im Labor. Für die technische Anwendung kommt es insbesondere auf die Geschwindigkeit der Trennleistung an. Diese ist abhängig von der Partikelgröße, -form und –ladung sowie der zu trennenden Flüssigkeiten. Dr. Albin Maisch ist seit vielen Jahren Experte auf diesem Gebiet. „Mit den neu entwickelten Partikeln ist es uns möglich, Flüssigkeiten doppelt so schnell zu analysieren“, freut sich der Unternehmer bei der Übergabe der Urkunde. Wegen der erfolgsversprechenden Neuentwicklung wurde ein weiterer Mitarbeiter eingestellt.

Zum zweiten Mal kürte das IHK-IWW Wissenschaftler regionaler Hochschulen, die einen exzellenten Technologietransfer zu Unternehmen vorweisen können. In 2015 erhielten neben Mayer noch ein weiterer Wissenschaftler der Universität Tübingen Professor Andreas Kappler sowie die beiden Wissenschaftler Professor Bernd Thomas und Professor Frank Truckenmüller der Hochschule Reutlingen die Auszeichnung "exzellenter Technologietransfer Neckar-Alb".