Die diesjährigen Reutlinger Innovationstage standen ganz im Zeichen von "Technologien für den Alltag". Mit diesem Motto und unter Einhaltung der geltenden Corona-Bestimmungen wurden Themen rund um Wasserversorgung, Lebensmitteln, Mobilität und Gesundheit behandelt. Unternehmen der Region tragen mit ihren Ideen zu vielen Verbesserungen im Alltag bei. So reinigen Membranen von Berghof Wasser, Rieber-Produkte vereinfachen das Kochen und die Samen von Samen-Fetzer fördern die Artenvielfalt bei. Auch Lebensmittel können innovativ sein. So wird dem Laborfleisch, an dem in der Region geforscht wird, eine große Zukunft vorausgesagt. Und in Zeiten von Corona helfen Innovationen von hier die Gesundheitsversorgung zu sichern und weiter zu verbessern.
Diese und andereTechnologien für den Alltagwurden bei elf Veranstaltungen im Rahmen der Reutlinger Innovationstage 2020 präsentiert und diskutiert.
Auftakt mit Innovationsmesse und Auszeichnung "Exzellenter Technologietransfer Neckar-Alb"
25. Juni 2020, 10 -12 Uhr
Umwelttechnologien, Luft- und Wasserqualität
29. Juni 2020, 10 - 12 Uhr
Autonome Systeme und digitale Assistenten
30. Juni 2020, 14 - 16 Uhr
Förderprogramme für Forschung und Entwicklung
02. Juli 2020, 16 - 18 Uhr
KI-Checker Neckar-Alb
03. Juli 2020, 10 -12 Uhr
Geoinformationen in Zeiten der Digitalisierung
07. Juli 2020, 14 - 16 Uhr
Neue Lebensmittel - Laborfleisch und neues Gemüse für die Ladentheke
08. Juli 2020, 10 - 12 Uhr
Von Medizintechnik zu Sensorik: ein geführter Spaziergang durch den Technologiepark TÜ-RT
08. Juli 2020, 15 - 17:30 Uhr
Workshop Minimal-Invasive Chirurgie mit Fokus auf Adipositaschirugie
09. Juli 2020, 14:30 - 17 Uhr
Podiumsdiskussion "Gesundheit: Chancen für die Zukunft"
09. Juli 2020, 18 - 20 Uhr
Automatisiertes Kochen dank IoT und KI
10. Juli 2020, 13 - 15 Uhr
IHK-Netzwerk Forschung & Entwicklung
Organisator
Auftakt mit Innovationsmesse und Auszeichnung "Exzellenter Technologietransfer Neckar-Alb"
Innovationen entstehen im Dialog. Den Austausch auf Augenhöhe bot auch die reine Online-Messe zum Auftakt der Reutlinger Innovationstage. Zudem wurden Wissenschaftler für "Exzellenten Technologietransfer" geehrt – vor Ort auf der Bühne. Die Umsetzungskompetenz der Aussteller und die exzellente Wissenschaft sind der Schlüssel zur Verwirklichung von Projekten. Alle Möglichkeiten einer realen Messe waren gegeben – bis auf die Haptik.
Sauberes Wasser und eine saubere Luft sind die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben. Membranen filtern Abwässer und UV-Strahlung sorgt für eine keimfreie Luft. Zur Kontrolle dieser Prozesse bedarf es spezieller Umweltmesstechnik. Die Kombination ergibt verlässliche Verfahren, die zu einer verbesserten Umwelt beitragen. Das Unternehmen Berghof und weitere Akteure gewährten Einblicke.
In Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Kühlhallen oder auf der Baustelle - Autonome Systeme und digitale Assistenten "Made in Neckar-Alb" kommen in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Die Technik wird ständig weiterentwickelt. Neue Hardware wie die Hololens, Sensoren oder der Einsatz von künstlicher Intelligenz tragen wesentlich zu dieser stetigen Weiterentwicklung bei. Die Wirtschaft und Wissenschaft der Region gehen hier Hand in Hand, damit aus den Prototypen in den Laboren schnell Innovationen für den Alltag werden.
Informieren Sie sich zu den aktuellen Förderprogrammen für Ihre Produktentwicklung. ZIM und die Innovationsgutscheine zählen zu den beliebtesten Programmen für Unternehmen. Es lohnt sich aber ein Blick auf weitere Ausschreibungen. Experten geben Ihnen Tipps, wie Sie mit staatlicher Unterstützung Innovationsprojekte realisieren.
Wir starten "KI-Checker Neckar-Alb"! Das regionale Labor für Künstliche Intelligenz wird Unternehmen im Bereich KI sensibilisieren. Sie können mit KI ihre Produkte oder Abläufe verbessern und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Die KI-Experten, KI-Checker genannt, stellten sich bei der Veranstaltung vor. Sie werden die Unternehmen mit ihrem spezifischen Know-how beraten. Gerne kommen Sie auch persönlich zu Ihnen ins Unternehmen.
Ordnet man Informationen Orten zu, so spricht man von Geoinformation. Viele neue Erkenntnisse lassen sich so auf Basis bestehender Daten gewinnen. Die Branche der auf räumliches und zeitliches Data-Mining spezialisierten Unternehmen verzeichnet dank fortschreitender Digitalisierung hohe Wachstumsraten. Bei der Veranstaltung präsentierten die Unternehmen des Netzwerks GeoNet Neckar-Alb ihre Spezialgebiete und tauschten sich mit interessierten Innovationstage-Teilnehmern aus.
Würden Sie es essen? Die Antwort lautet wahrscheinlich oft "Wenn es schmeckt". Große Skepsis begleitet die Forschung und die Startups rund ums Thema Laborfleisch. Aber nicht nur diese Lebensmittelinnovation macht ökologisch und ökonomisch Sinn. Rational einleuchtend sind auch die aus der Weltraumforschung entstandenen Ansätze zur Herstellung von Lebensmitteln. Große und kleine Innovationen für unsere Fleisch-, Gemüse- oder Getränke-Theke wurden aufgezeigt. Zu diskutieren blieb die Frage nach der Akzeptanz beim Endkunden.
Einblicke in die Welt von morgen - Die Technologieförderung Tübingen-Reutlingen, die TTR GmbH und der Verein zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechik luden ein.
Die Dynamik im Park ist unübersehbar: erfolgreiche Unternehmen, unter anderem mit Fokus auf Medizintechnik und Sensorik, haben sich am Reutlinger Standort des Technologieparks Tübingen-Reutlingen angesiedelt. Der technologieorientierte Spaziergang ermöglichte branchenübergreifend Einblicke in junge innovative Unternehmen und die Forschung.
Auf dem Spaziergang durch den Park wurden kurze Stopps eingelegt, bei denen sich die technologieorientierten Unternehmen wie Okuvision GmbH, Signatope GmbH, Mediagnost GmbH, TETEC AG, Ingenieurbüro Bernd Hölle und Noscendo GmbH kurz vorstellten. Noscendo ist erst kürzlich in den TTR eingezogen. Ebenso präsentiert hat sich das zukunftsorientierte Institut NMI mit dem RegioWIN-Forschungscampus. Die Führung durch den Park hat Peter Wilke, Geschäftsführer der Technologieförderung Reutlingen-Tübingen GmbH, übernommen.
Unternehmen und Wissenschaftler/-innen aus Tübingen und Tuttlingen sind Pioniere der patientenschonenden minimal-invasiven Chirurgie. Auch die dazu 2013 gestartete Workshopreihe hat neue Entwicklungen in Gang gesetzt. Mit dem Fokus auf die Fettleibigkeit (Adipositas) erhielten Sie im Workshop bei BOWA u.a. von zwei Ärztinnen einen Erfahrungsbericht sowie die Grenzen und Potenziale der "Schlüsselloch-Operationen" aufgezeigt.
Ein hochrangig besetztes Podium aus regionalen Unternehmen und Wissenschaft diskutierte über die Chancen für eine verbesserte Gesundheitsversorgung. Corona bildete das Ausgangsthema: vielversprechende Ansätze für einen Corona-Impfstoff, Einsatz von Testverfahren und generell die Frage, wie die Infektionsraten niedrig bleiben können.
Innovative Unternehmen der Region Neckar-Alb tragen einen wesentlichen Anteil zur Überwindung der Corona-Krise bei. Einer der einzigen Produktionsstandorte für Schutzmasken in Europa hat seinen Sitz in der Region, viele Textilunternehmen stellten ihre Produktionen um, neue Testverfahren für Corona wurden schnell aufgebaut und einer der weltweit viel versprechendsten Ansätze für einen Impfstoff kommt vom Tübinger Unternehmen CureVac. Gleichzeitig wurde durch die Krise Handlungsbedarf offensichtlich. Damit die Innovationsfähigkeit der Unternehmen erhalten bleibt, benötigt die Life Science Branche attraktive Rahmenbedingungen.
Damit beim Kochen alles gelingt, bedarf es Erfahrung und verlässlicher Technik. Rieber bietet die Infrastruktur über die gesamte Kette des Kochens. Industrie 4.0 (IoT) überwacht die Glieder dieser Kette, von der Lebensmittellagerung bis zur just-in-time Realisierung des Gerichts. Roboter realisieren gern auch Extrawünsche der Kantinengäste und gutes Essen garantiert KI-Technologie. Bei der Veranstaltung waren auch die Teilnehmer des Netzwerks KI vertreten, die sich im Vorfeld zu einem Fachaustausch getroffen haben.